Montag, 18. Juni 2012

Einen neuen Ton anschlagen

Foto: Peter Otten
Keine Angst mehr vor den Bischöfen zu haben und in klaren Worten Veränderungen zu fordern, das empfehlen der katholische österreichische Reformpfarrer Helmut Schüller und der Theologe Hanspeter Heinz. Wie können Reformen in den Kirchen gelingen?
Ein Antwortversuch auf eine Leserinnenfrage.

Das Bemerkenswerte an dem österreichischen Reform-Pfarrer Helmut Schüller ist, dass er eine andere Sprache spricht als viele kirchliche Würdenträger. Die Zeit des Wünschens sei vorbei, sagt er etwa. "Wir werden nicht mehr bitten, sondern ankündigen und berichten, was wir tun werden." Der 49-jährige Priester - von 1995 bis 1999 Generalvikar des Wiener Erzbischofs Kardinal Christoph Schönborn, bis der ihn wegen »tiefgreifender Meinungsverschiedenheiten« aus dem Amt warf - macht ernst mit Reformen. Im Jahr 2006 stellte er die österreichische Pfarrer-Initiative vor. Deren »Aufruf zum Ungehorsam«, in dem unter anderem die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt gefordert wird, unterschrieben bislang knapp 400 katholische Priester in Österreich. Das ist etwa ein Zehntel des gesamten dortigen Klerus.

Für Schüller kommt es nun darauf an, die Probleme anzusprechen und auf den Punkt zu bringen. "Die Sprache gehört zur Strategie. Wir haben uns dazu durchgerungen, dass wir deutlicher werden. Wir wollen weniger ›Synodalsprech‹, weniger pastorale Sprache oder Kirchensprache. Wir haben ein Recht, diese Dinge zu sagen, wir brauchen es nicht ständig zu erklären und jede Forderung mit drei Bibelzitaten zu belegen." Es sei ein wichtiger Lernprozess, so zu sprechen, dass die Botschaften "im Zweifelsfall in den Hauptnachrichtensendungen auftauchen", sagt Schüller.

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(P.S.: Helmut Schüller kommt Ende Oktober nach Köln.)

1 Kommentar:

  1. Herzlich willkommen!
    Soeben in die Liste katholischer Blogger aufgenommen:

    www.bloggerliste.blogspot.de

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